Mondbasis Alpha 1
Fragen ohne Antworten
Einfach Kult
Wer erinnert sich nicht an die legendäre 70er Jahre TV-Serie "Mondbasis Alpha 1" (im Original: "Space: 1999")? Menschen in pyjama-ähnlichen Anzügen (mit schickem Plastikgürtel!) fliegen aufgrund einer Atomexplosion auf dem Erdmond durchs All um eine neue Heimat zu finden. Das futuristische - an Kubricks 2001 angelehnte - Raumstationsdesign, die unverwüstliche Crew und natürlich die "Adler"-Transportschiffe machen den besonderen Charme dieser britischen Science Fiction-Reihe aus.
Verglichen mit früher, als man bewundernd und staunend vor dem Fernseher saß, ist das Ansehen der vor kurzem erschienenen DVD-Komplett-Box doch ein etwas anderes: die Stories wirken nun eher amüsant, von den Spezialeffekten und der "Zukunftstechnologie" ganz zu schweigen. Auch waren die Charaktere (insbesondere "Victor") auch schon mal sympathischer bzw. Respekt einflößender (Commander Koenig).
Sei es drum: angeschaut werden die 48 Folgen natürlich trotzdem, jetzt auch endlich in der englischen Originalfassung. Wobei immer wieder Dinge auffallen, für die es keine logische Erklärung gibt - oder besser - die einfach keinen Sinn ergeben. Diese sollen hier zusammengetragen werden ...
Jede Menge Tasten ohne Beschriftung
Auf der gesamten Mondbasis wimmelt es von bunten Tasten, meistens rot oder weiß. Doch keine dieser Tasten ist beschriftet. Trotzdem weiss jeder, welche davon gedrückt werden müssen - sogar Nicht-Besatzungsmitglieder, wie zum Beispiel Dione in der Folge "Zwischen zwei Planeten", als sie kurzerhand eine Verbindung zu ihrem Heimatplaneten herstellen kann.
Immer der richtige Gesprächspartner
Egal, welchen Knopf man auf seinem Commlock oder einem der Commposts in den Gängen der Station drückt, auf dem Bildschirm erscheint immer die Person, mit der man gerade sprechen möchte.
Aussenteam - bitte recht freundlich!
In einigen Folgen erkundet ein Aussenteam einen fremden Planeten. Dies wird von der Crew im Kontrollzentrum auf dem Hauptmonitor überwacht. Dabei kommt es vor, dass die Mitglieder des Aussenteams in Richtung der Besatzung sprechen, was bedeuten würde, dass sie in eine Kamera sprechen - doch wer sollte sie filmen?
Bunte Buchstaben und blinkende Symbole
Auf den großen Computerschränken, auf den Armaturen der Adler und überall, wo der Eindruck von komplizierter Technik vermittelt werden soll, sieht man eigenartige, sich nicht verändernde Tafeln mit bunten Buchstaben und Ziffern auf buntem Hintergrund. Etwas Ähnliches kann man beim Hauptmonitor im Kontrollzentrum sehen: dort blinken in einer regelmäßigen Abfolge bunte Symbole, Buchstaben und Ziffern auf.
Namensschilder unter Monitoren
Wird ein Besatzungsmitglied vom Kontrollzentrum oder auf der Krankenstation per Monitor beobachtet, so befindet sich unterhalb des Bildschirms immer eine Plakette mit seinem Namen darauf. Hätte man den Namen nicht einfach auch auf dem Bildschirm einblenden können statt immer wieder neue Plaketten aufzukleben?
"Wir haben keine andere Wahl"
Ist die Mondbasis in Gefahr (zu erkennen am "Eichhörnchen-wenn-es-blitzt-Blick" von Commander Koenig) so muss gehandelt werden. Dass bei den zu treffenden Entscheidungen nicht immer alle einer Meinung sind ist normal. Doch dass die möglichen Optionen im Führungsstab weder ausgesprochen, geschweige denn erörtert werden, verwundert. Hin und wieder gibt es eine Krisensitzung, meist jedoch setzt sich Commander Koenig über mögliche Kritiken hinweg mit Sprüchen wie "Wir haben keine andere Wahl" oder "Uns bleibt nichts anderes übrig".
Speed-Programming
Selbst komplizierteste Berechnungen können dem mächtigen "X5"-Computer mit nur einigen wenigen (ca. 3 bis 4) Tastendrücken einprogrammiert werden. Da soll nochmal einer sagen, Programmierarbeit im Jahre 1999 sei schwer...
Seit Episode 21 ("Die Teufelsmaschine") ist es plötzlich auch möglich, dem Computer per Spracheingabe Befehle zu erteilen.
Ein Drehtisch für den Computerexperten
Kano, der Computerfachmann sitzt als einziger an einem Tisch, der sich um seine eigene Achse drehen lässt. Bis jetzt ist noch unklar warum gerade er diesen Komfort bekommt, wohingegen sich Paul - der dem meist hinter ihm stehenden Commander wesentlich öfter Bericht erstattet - immer mit dem ganzen Körper umdrehen muss.
Das Commlock nie auf der Flucht benutzen
Das "Commlock" ist ein praktisches Gerät, mit dem man untereinander - sogar mit Bild - kommunizieren kann und welches nebenbei auch noch als Türöffner dient. Es sei denn, man ist eine Frau auf der Flucht: dann scheint es die Türöffnerfunktion zu verlieren - oder frau hat sie vor lauter hysterischem Kreischen einfach nur vergessen.
Der Commander allein auf gefährlicher Mission
In manchen Episoden fliegt Commander Koenig selbst mit einem Adler auf eine gefährliche Mission - ohne besonderen Grund und auch noch allein. Dabei hätte er ausreichend Zeit gehabt, zumindest einen Copiloten mitzunehmen oder seinen ersten Piloten Alan zu schicken, um selbst seiner eigentlichen Aufgabe nachgehen zu können, nämlich die Basis zu kommandieren.
Bitte keine wichtigen Statusmeldungen
Fliegt ein "Adler" auf einer gefährlichen Mission, so werden meist nur unwichtige Meldungen zur Basis übermittelt. In wirklich brenzligen Situationen hält es der Pilot normalerweise nicht für nötig, das Kontrollzentrum über die Vorgänge auf dem Laufenden zu halten.
Tja...
...vielleicht ist man auch einfach nur von "Star Trek" verwöhnt. Da ist alles recht plausibel: es gibt temporale Subraum-Anomalien, gebündelte Tachyon-Strahlen und Warp-Blasen - wie sich das für eine ordentliche Zukunft eben gehört! ;-)